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14.12.2021: Die Pandemie hat auch die Griprfjall-Sifjar in ihrem Tun sehr gebremst. Aber nach dem letzten Thing kommt wieder Fahrt auf...

15.09.2018: Firnwudh, der Sohn der Dilja und des Njørdurs hat das vikingrkapplot 2018 gewonnen.

18.07.2018: Wieder einmal weht das Griprfjaller Banner auf dem Marktplatz von Ripa, Danmark.

09.12.2017: Fotos 2017 online gestellt inkl. vom vikingrkapplot 2017.

 

Riesen

 Mokkurkalfi - Der Gigant aus Lehm

Die Riesen sind das älteste Volk der Welt. Keiner sonst, nicht mal die Götter, verfügen über solch alte Weisheiten wie die Riesen. Ihre Zauber stammen aus den frühesten Tagen der Zeit und sind teilweise ungeheuer mächtig.
Das zeigt sich auch in den alten Sagen. Die Riesen lassen dort mit ihrem magischen Handwerk Drachen zu Mieze-Kätzchen werden, Burgen verschwinden, Sterne wandern... und wahre Giganten lebendig werden. So wie Mokkurkalfi.

Einst nämlich hatte der Riese Hrungnir den gewaltigen Thor, der überall bei seinem Volk gefürchtet war, zu einem Zweikampf heraus gefordert. In Hrungnirs Heimatstadt, Griotunagardar, war man deswegen gerade zu panisch. Man fürchtete, dass wenn der törichte Herausforderer den Donnergott zu sehr erzürnen würde, dieser über die ganze Stadt herfallen und alles kurz und klein schlagen würde. Daher setzten sich die weisesten Männer zusammen und berieten, was man denn tun solle - und bald schon hatten sie die Idee! Feldarbeiten, Handel, Handwerk - alles musste in den nächsten Wochen gänzlich zum Stillstand kommen. Alle Bewohner Griotunagardars wurden dazu angerufen, in die Sümpfe und See-gebiete nahe der Stadt zu wandern und dort Unmengen von Lehm zu sammeln. Männer, Frauen, Kinder, Alte... alle Riesen waren in der nächsten Zeit dort, gruben die feuchte Erde aus und verluden sie in Körbe, um sie fort zu schaffen. Auf einem großen, leeren Feld nahe der Stadt trugen die Riesen den ganzen Lehm zusammen und häuften ihn auf. Der Haufen wuchs und wuchs, wurde zu einem Hügel, dann zu einem Berg. Während die Sümpfe und Seen langsam zu immer größeren Kuhlen und Tälern ausgegraben wurden, begann man den Lehm-Berg allmählich zu formen. Es war eine langwierige und anstregende Arbeit und zehrte stark an den Kräften der armen Riesen. Aus dem Lehm-Gebilde formte sich langsam eine Figur. Über angebrachte Gerüste und Treppen schleppte man die Körbe weiter nach oben und lud sie dort aus, und das Werk wuchs bis in den Himmel hinein. Bald schon war es überall im ganzen Land und darüber hinaus zu sehen, selbst in den fernsten Gegenden konnte man noch diesen Gigant erkennen. Woche um Woche voller arbeitsreicher Tage, in denen man nichts anderes im Sinn hatte als Lehm zu schleppen, verging. Viele Monde gingen vorüber, und endlich, als man sich schon an die Quälerei gewöhnt hatte, ging es auf das Ende zu. Der Gigant, den man mittlerweile "Mokkurkalfi" nannte, war schon 90 km hoch und 27 km breit! Der Kopf schien bis in die Sterne zu ragen. Zum Abschluss gab es ein großes Fest am Fuße des Giganten. Oben im Himmel, bei der Brust des Lehm-Mannes, setzten die begabtesten Zauberer und Hexen des Riesen-Volkes das kräftige, feste Herz einer Riesen-Stute in den Körper ein. Mit uralten Zaubern und Praktiken aus den frühesten Tagen der Zeit, noch älter als die Welt selbst, beschworen sie das Herz und brachten es zum Schlagen - und Mokkurkalfi lebte. Das Werk war vollbracht!

Nun mussten die Riesen Griotunagardars langsam wieder anfangen, ihr normales Leben wieder in Gang zu bringen. Wieder auf dem Feld zu arbeiten, Häuser zu reparieren, Handel zu treiben. Was Riesen-Bauern eben so machen. All dies unter den wachsamen Augen des Giganten Mokkurkalfi, den man geschaffen hatte, damit er Hrungnir bei seinem Kampf gegen Thor unterstütze.

Wenige Tage nur darauf begab es sich, dass sich im Westen des Riesen-Landes der Himmel verdunkelte. Gewitter-Wolken zogen auf und wilde Stürme tobten über die schroffen Ebenen. Dem Unwetter voran ritt ein kleiner Menschen-Recke. Es war Thialfi, der tapfere Knecht Thors, der da auf die Stadt zugeritten kam. Da man die finsteren Wolken schon von weitem sah, hatten sich die Bewohner der Stadt bereits am Rande dieser versammelt. Da stand auch Hrungnir, dem nun doch etwas unwohl zu Mute wurde, mit seiner Rüstung, dem Schild und der Keule, alles aus massiven Fels gefertigt. Alle standen im Schatten des Giganten Mokkurkalfi. Thialfi, der den Riesen wie ein Zwerg angemutet haben musste, hielt vor ihnen ein und rief hinauf: "Riese! Du stehst dort schlecht geschützt! Du trägst zwar deinen Felsen-Schild vor dir, doch der Thor hat dich schon gesehen, und er wird in die Erde hinab fahren um dich von unten anzugreifen!" Da bekam Hrungnir es mit der Angst und stellte sich flott auf seinen auf die Erde geschleuderten Schild drauf.

Und da geschah es: Ein gewaltiges Grollen ließ die Erde erbeben, Donnerhall schlug auf das karge Land nieder. Die tief-dunklen Wolken türmten sich majestätisch zu einem Himmels-Massiv auf und grelle Blitze schossen aus ihrer Mitte hervor. Und da kam er dann - der gewaltige Thor, von dessen Heldentaten in jedem Land gesungen wird. Sein Blick war scharf und voller Glut, der Bart Feuerrot und wild zerzaust. Mit seinen kräftigen Armen und den eisernen Handschuhen hob der Ase den mächtigen Donner-Hammer Mjölnir und drohte den Riesen damit. So ritt er, auf seinem von schnaubenden Böcken gezogenen Wagen, durch den Himmel, geradewegs den Riesen entgegen.  Da hob Mokkurkalfi den Blick und sah den Thor auf ihn zukommen. So etwas hatte er noch nie gesehen, solch etwas ungeheures hatte man ihm nicht erzählt. Leben, das hatte man ihm gegeben, und Mut auch, doch nicht genug, um dem gewaltigen Thor die Stirn zu bieten. Dem ach so gewaltigen Lehm-Giganten wurde Angst und Bange, und wie ein kleines Kind pinkelte er sich ein! Da donnerte Thor erneut mit seinem schrecklichen Hammer, und das Stuten-Herz Mokkurkalfis setzte aus - der Gigant hatte einen Herz-Klabaster! Keiner weiß genau, wie bei allen Göttern er das geschafft hatte - leider ist das ein Geheimnis, das die Ahnen mit in ihre Gräber nahmen - aber Thialfi brachte den leblosen leib dazu umzukippen. Lange Schatten legten sich über die Lande und heftiger Wind wehte über die kahlen Felder, als der Lehm-Gigant zu Boden sank. Geradewegs hinein in die Täler und Kuhlen, die die Riesen von Giotunagardar Wochen zuvor ausgehoben hatten! Staub und Wasser stoben weit in den Himmel, als der Gigant aufkam, und der Weltenbaum Yggdrasil erbebte sogar kurz. Jotunheim, das Land der Riesen, war nun um eine ungewöhnlich geformte Bergkette reicher, denn etwas anderes war ja der leblose Mokkurkalfi jetzt nicht mehr...

Das ist die Sage von Mokkurkalfi, wie er geschaffen wurde, und wie er sein jähes Ende fand. Und bis zum heutigen Tage liegt sein Leib dort leblos, den Witterungen ausgesetzt, und mahnt die Riesen: Man lege sich ja nicht mit dem gewaltigen Thor an!

Germanische Götterwelt, 24. Januar 2014, Facebook

Völva - Gyðjas - Seiðkona

Völva

Die Völva ist eine Seherin und Zukunftswissende. Völva bedeutet Stabträgerin. Sie beherrscht die Weissagung - spá - mit grosser Macht.

 

Spákona (mz.: spákonur)

Die Spákona ist eine kleine Seherin. Sie beherrscht wie die Völva die Weissagung - spá, nur in kleinerem Masse.

 

Gyðjas - Goði

Die Gyðja und der Goði sind Priester der Götter und für die Rituale und Tempel zuständig.

 

Seiðkona (mz.: seiðkonur)- Seiðmaðr

Die Seiðkona und der Seiðmaðr beherrschen die Magie und Hexenkunst - seiðr. Neben der Seiðr-Magie gibt es die Galðr-Magie. Unklar ist, ob unter der Seiðr-Magie schädliche und mit der Galðr-Magie nützliche/schützende Magie verstanden wird. In der Völuspa wird die Seiðkona Heiðr als Magiebeherrschende beschrieben, welche die Klugen und Torren beherrscht. Verehrt werde sie von üblen Frauen. Inwiefern dies aber bereits christlich geprägt und verfälscht ist, ist unklar. Aber auch Oðinn verwendet Seiðr-Magie gegen Rindr gemäss dem Skalden Kormákr Ögmundarson: "seið Yggr til Rindar" (Yggr (Oðinn) Seidhr gegen Rindr anwandte).

 

Galðrkona (mz.: Galðrkonur) - Galðrmaðr

Die Galðr-Magie wird als Zaubergesang übersetzt und in Stabreimform als Galðralag bezeichnet. Der zweite Merseburger Zauberspruch - ein Heilgesang für ein Pferd- kann als Galðr-Magie verstanden werden. Die Magieform wird ebenfalls Oðinn zugesprochen. Belege für die Bezeichnung Galðrkona und Galðrmaðr sind, soweit uns bekannt, nicht vorhanden. Sie wären die logischen Ableitungen der Seiðkona und dem Seiðmaðr.

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