Die Asen

    Tyr- Der Gott des Schwures und des Schwertes

    Tyr (auch Ziu, Tiu, Tiw, Tig, Tiwaz, Saxnot) stammt aus dem Geschlecht der Asen.

    Seine Eltern sind Allvater Odin und die große Mutter; Frigg. Allerdings erzählen sich manche auch, Tyrs Vater sei der Riese Hymir oder der Gott Tuisto...

    Tyrs Brüder sind Balder, Hödur, Hermor und Bragi und die Walküren sind seine Schwestern.

    Tyr ist zum einen ein Kriegs-Gott. Er ist Sinnbild des Krieges, des Sieges und der beste Schwertkämpfer unter den Asen. Früher weihte man ihm Schwerter und Speere durch einritzen der Tiwaz-Rune, die mit Tyrs Kampfkraft und Können in Verbindung steht.
    Mit wem Tyr ist, der siegt in Schlachten sowie im Zweikampf mit dem Schwert.

    Eine andere wichtige Rolle fällt Tyr als Gott des Rechts zu. Denn Tyr gilt nicht nur als der kühnste, sondern auch als der ehrenvollste, tugendhafteste und rechtschaffenste Ase.

    Schwor man früher einen Eid, dann schwor man ihn "bei Tyr". Und war es ein wichtiger Eid, den einer schwor, dann schwor er ihn auf sein eigen Schwert - und damit auch auf Tyr.

    Tyr wacht über die Thing-Versammlungen und über die Stammes-Rechte. Schlussendlich ist Tyr somit nicht nur Hüter aller Schwert-Kämpfer; sondern auch aller Richter und Rechts-Leute.

    Bei den Altsachsen und Angelsachsen kam Tyr eine gesonderte Rolle zu. Denn bei ihnen wurde er unter dem Namen "Saxnot" (heißt so viel wie "Schwert-Genosse") als der Höchste unter ihnen, also als ihr direkter Stammesgott verehrt. Saxnot gilt ihnen als Hüter aller Sachsen und Angelsachsen.

    Tyr wird auch "der Einhändige" genannt. Dies ist, weil ihm der gewaltige Fenris-Wolf einst die Hand abbiss: Die Asen wollten die Bestie fesseln. Als Pfand dafür, dass er die Möglichkeit hatte sich zu befreien, verlangte der Wolf, dass einer der Asen seine Hand in des Untiers Maul lege. Der kühne Tyr meldete sich freiwillig dafür - doch die Asen hatten dem Wolf eine Falle gestellt, und so biss der Fenris zu - und dazu stand der ehrenhafte Tyr, denn er hatte seine Hand ja als Pfand geboten.

    Und so verlor Tyr seine Hand, was ihm trotz der edlen Tat noch ab und zu Spott einbringt...

    Tyrs Schicksal ist bereits besiegelt. An Ragnarök wird er den Hund der Unterwelt, Garm, töten - doch im selben Zuge auch von ihm getötet werden.

    Manche glauben heute, dass Tyr - lange vor Odin - als First der Götter verehrt wurde. Verwandte des Namens sind das indogermanische "deiwos" (göttlich), aber auch der griechische "Zeus", der altindische "Dyaus", der illyrische "Dei" und schließlich das lateinische Wort "Deus" (Gott).

    Zudem berichtet der Römer Tacitus in seinen Schriften über die Germanen, wie sie als höchsten Gott den Kriegsgott Mars verehren - jener wird als römisches Pendant zu Tyr gesehen.

    Ob und warum Tyr von Odin als höchster Gott verdrängt wurde, kann heute keiner mehr genau sagen. Aber es kann sehr wohl etwas dran sein...

    Germanische Götterwelt, Facebook, 16. April 2013

     

    Völva - Gyðjas - Seiðkona

    Völva

    Die Völva ist eine Seherin und Zukunftswissende. Völva bedeutet Stabträgerin. Sie beherrscht die Weissagung - spá - mit grosser Macht.

     

    Spákona (mz.: spákonur)

    Die Spákona ist eine kleine Seherin. Sie beherrscht wie die Völva die Weissagung - spá, nur in kleinerem Masse.

     

    Gyðjas - Goði

    Die Gyðja und der Goði sind Priester der Götter und für die Rituale und Tempel zuständig.

     

    Seiðkona (mz.: seiðkonur)- Seiðmaðr

    Die Seiðkona und der Seiðmaðr beherrschen die Magie und Hexenkunst - seiðr. Neben der Seiðr-Magie gibt es die Galðr-Magie. Unklar ist, ob unter der Seiðr-Magie schädliche und mit der Galðr-Magie nützliche/schützende Magie verstanden wird. In der Völuspa wird die Seiðkona Heiðr als Magiebeherrschende beschrieben, welche die Klugen und Torren beherrscht. Verehrt werde sie von üblen Frauen. Inwiefern dies aber bereits christlich geprägt und verfälscht ist, ist unklar. Aber auch Oðinn verwendet Seiðr-Magie gegen Rindr gemäss dem Skalden Kormákr Ögmundarson: "seið Yggr til Rindar" (Yggr (Oðinn) Seidhr gegen Rindr anwandte).

     

    Galðrkona (mz.: Galðrkonur) - Galðrmaðr

    Die Galðr-Magie wird als Zaubergesang übersetzt und in Stabreimform als Galðralag bezeichnet. Der zweite Merseburger Zauberspruch - ein Heilgesang für ein Pferd- kann als Galðr-Magie verstanden werden. Die Magieform wird ebenfalls Oðinn zugesprochen. Belege für die Bezeichnung Galðrkona und Galðrmaðr sind, soweit uns bekannt, nicht vorhanden. Sie wären die logischen Ableitungen der Seiðkona und dem Seiðmaðr.

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